Ich nehme gerne Autostopper mit. Eines Tages, im Mai vor zwei Jahren, war es wieder mal soweit. Auf der Rückfahrt von einem Wochenendausflug nach Budapest hielten wir den Wagen an, um einen jungen Burschen mit Gitarre mitzunehmen. Der verwegen aussehende, junge Mann gab sich vorerst wortkarg und sagte, er wolle einfach mal nach Österreich, denn sein Bruder sei in Salzburg als Straßenmusiker aktiv. Wir nahmen ihn zuerst nach Wien mit. Nachdem ich jedoch zum Brötchen verdienen nach Graz weitermusste, schlug ich vor, er könne ja mitkommen und bei mir wohnen.
Gabriel, so sein Name, ist Rumäne und passionierter Straßenmusiker. Anders als sein Bruder hält er nicht viel davon, populäre Coversongs zu spielen, um damit Geld zu verdienen. Wenn man schon vom Musizieren lebt, dann mit Herz. So spielt Gabriel auf der Straße fast ausschließlich Eigenkompositionen – und kommt damit nicht so schlecht an bzw. durch. Alle seine Songs haben persönliche Hintergründe. Es sind Geschichten aus seinem Leben, die sich an verschiedenen Orten in Europa zugetragen haben, und sich vor allem mit Gefühlen und der Beziehung zu anderen Menschen auseinandersetzen.
Gabriel blieb fünf Tage bei mir in Graz, und während ich arbeiten ging, schlenderte Gabriel von Bühne zu Bühne, auf den Straßen von Graz. In den äußerst gemütlichen, gemeinsamen Abendstunden gelang es uns, einige seiner Lieder aufzunehmen, und es entstand so etwas wie ein kleines Album namens „Gabriel Hurmuzache. Eight Stories“.
Gabriel machte sich dann auf den Weg nach Salzburg. Ich habe seither nichts von ihm gehört und ich hoffe, es geht ihm gut. Was ich weiß, ist, dass er in der Zwischenzeit einige seiner Songs online verfügbar gemacht hat (zu den Links).
Weiterführende Links
Gabriel Hurmuzache auf Reverbnation
Gabriel Hurmuzache auf Youtube