Mittwoch, Dezember 18, 2024
Diary

Tetris-Therapie

In letzter Zeit haben wir einiges über Tetris gelesen. Dem möchte ich nun noch was hinzufügen und auf die positiven gesundheitlichen Aspekte des Spiels hinweisen.

Wie Jane McGonigal in ihrem kürzlich erschienen Buch Superbetter beschreibt, können bereits wenige Minuten des Tetris-spielen dabei helfen, Posttraumatische Belastungsstörung vorzubeugen. Laut einer vorangegangenen Studie soll man innerhalb von sechs Stunden, nachdem man ein traumatisches Ereignis erlebt hat, zumindest zehn Minuten Tetris spielen, wodurch Flashbacks maßgeblich reduziert werden. Der Effekt konnte auch nachgewiesen werden, wenn Probanden längere Zeit im Nachhinein Ereignisse Revue passieren ließen und daraufhin Tetris spielten.

Dabei vergisst der Spieler zwar nicht das Ereignis – die Erinnerung bleibt intakt – jedoch wird er von seinem Gehirn nicht mehr dazu genötigt darüber nachzudenken. Die Funktionsweise ist dabei sehr ähnlich wie bei der Candy Crush Saga-Diät, bei welcher jene Hirnareale, die bei visueller Erinnerung aktiv sind, anderweitig stimuliert werden und damit das Verlangen lindern. Dafür reicht es, einige Minuten zu spielen, sobald oder bevor man in eine Situation kommt, in der man üblicherweise einem Verlangen nicht widerstehen kann.

Obwohl die Erkenntnisse noch relativ jung sind, werden Spiele wie Tetris und Candy Crush Saga bereits erfolgreich in der Rehabilitation von Drogensüchtigen, Sexsüchtigen, Rauchern oder Übergewichtigen eingesetzt.

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