Nach einem arbeitsreichen Tag musste ich gestern noch unbedingt raus auf die Straße – spazieren gehen. Das beruhigt meine Seele. Hier in Cádiz geht die Sonne zurzeit um halb sieben unter, und ich rechnete ob der starken Bewölkung schon damit, dass ich keinen besonders schönen Sonnenuntergang zu erwarten hätte. Doch die Abendstimmung am Meer war einfach genial: Grauer Himmel mischt sich mit grauem Meer, schäumende Wogen gehen fast nahtlos in dunkle Schlechtwetterwolken über – und die Stadtbeleuchtung gegenüber dem dunklen Horizont bringt zusätzliche Würze aus der Küchentradition „zwischen Zivilisation und Nichts“.
Während ich diese Stimmung genoss, und es immer dunkler wurde, rührte sich das Bedürfnis, diese Stimmung mit der Kamera einzufangen. Doch dies ist und war immer schon ein Ding der Unmöglichkeit. Ich bin nicht gerade mit dem gutem Equipment ausgerüstet und zudem kein Profi, doch ich glaube auch zu wissen, dass dieses Problem wohl jedem Fotografen bekannt ist. Auch mit der höchsten Kunstfertigkeit wird es maximal möglich, der Stimmung eines Ambientes nahezukommen bzw. einen optischen Eindruck zu erzeugen, der die Betrachterin auf eine andere, besondere Weise fasziniert.
Die Stimmung an sich wird immer und alleinig an Person und Situation gebunden bleiben. Und so muss ich halt damit zufrieden sein, einen leisen Schatten ihrer konserviert zu haben (schief, verpixelt und voller Artefakte ;).