Die Natur bringt doch unvorstellbare Formen hervor, so zum Beispiel auch die Frucht der Lodoicea maldivica, der Seychellenpalme oder auch Coco de Mer. Die Palmenart ist auf zwei Inseln der Seychellen endemisch beschränkt, bildet dort aber den Hauptbewuchs der Inseln. Ihre Samen können bis zu einem halben Meter Durchmesser anwachsen und bis zu 45 Kilogramm schwer werden und sind damit die größten Samen die das Pflanzenreich zu bieten hat. Außerdem ist es wahrscheinlich auch eine der Früchte, die die menschliche Phantasie am meisten beflügelt. Hat doch schon der männliche Blütenstand einen gewissen phallischen Charakter, so ist Ähnlichkeit der Nuss, welche aus der weiblichen Blüte hervorgeht, mit dem weiblichen Sexualorgan unübersehbar.
Die Größe der Nüsse ist eine evolutionäre Anpassung an das einsame Inselleben. Es wird vermutet, dass vor dem Abspalten der Seychellen vom Indischen Subkontinent, Tiere die Samen verbreiteten, diese nach der Spaltung aber ausblieben und so die Nüsse direkt unter der Palme liegen blieben. Dort kämpfen sie nun, sowohl mit ihrer Mutterpflanze, wie auch mit anderen Nusssprösslingen um Licht und Nährstoffe. Unter diesen Umständen bietet nun die übermäßige Größe der Frucht ein reichhaltiges Nährstoffangebot und ermöglicht so bessere Chancen im Überlebenskampf. Warum für dieses Fressdepot eine so obszöne Form gewählt wurde muss wohl am nächsten Kreationistenkongress diskutiert werden.