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Die Hoff-Hoff-Show – TRIFT
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Die Hoff-Hoff-Show

Stefan Maierhofer kann nicht wirklich gut kicken. Trotzdem hat er in der Premier League gespielt, bei Bayern München und war im österreichischen Nationalteam. 

David Hasselhoff kann nicht wirklich gut singen oder schauspielern. Trotzdem hat er in Knight Rider gespielt, in Baywatch und war in der Grazer Stadthalle.

Was beide gemeinsam haben: Es gibt viel Grund, sie zu belächeln, aber sie ziehen ihr Ding trotz unübersehbarer Talentfreiheit so gnadenlos durch, dass man irgendwann fast nicht mehr anders kann, als sie gut zu finden.

David Hasselhoff also in Graz. 30 Jahre Looking for Freedom. Bei uns wird er zwar keine Mauer wegsingen, aber keine Frage, dass wir da hinmüssen. Allerdings hatte ich keine Ahnung, was uns erwarten würde. Im besten Fall rechnete ich mit einer musikalisch mittelmäßigen Show die alle Nostalgieknöpfe der 80er und 90er drückt. Und das war es auch. Aber noch viel mehr.

Optisch fing’s schon mal super an: Das Foyer der Stadthalle war voll von Knight-Rider-T-Shirts und Baywatch-Outfits (letztere leider fast nur von Männern getragen). Und zu Konzertbeginn gab’s als Einpeitscher mal Szenen aus beiden epischen Hasselhoff-Werken, stilsicher serviert in einem Röhrenfernseher im Format 4:3. Und dann kam ER – auf einer erhöhten Plattform am hinteren Ende der Bühne gab er seine ersten Töne von sich und stolperte danach von Bodyguards umringt vielleicht einen halben Meter von uns entfernt zur Bühne. Leider war ich davon so überrascht, dass ich vergaß, mich dem Hoff spontan an den Hals zu werfen. Chance vertan, kann man nichts machen, weiter mit der Show. Die Akustik war selbst für die Stadthalle bemerkenswert bescheiden. Wobei man freilich in dem Fall nicht so genau weiß, ob man traurig oder froh sein soll, wenn man das alles nicht so ganz genau hört. Was jedenfalls von Anfang an gestimmt hat, war der Auftritt des Night Rockers: Keine Spur von abgehalftertem Star, der sich mit lustlos heruntergenudelten Konzerten die magere Rente aufbessert. The Hoff wirkte vielmehr wie ein kleiner Junge, der den großen Traum vom Rockstarsein lebt. Er war in Form und genoss sichtlich die Liebe, die ihm aus dem Publikum entgegenschwappte wie die Brandung im Vorspann von Baywatch. 

Klar, es fehlte nicht an Selbstironie an diesem Abend, so wie sich The Hoff eben die letzten 15 oder so Jahre präsentiert. Aber das war kein Auftritt der Marke „so schlecht, dass es schon wieder gut ist“. Dudelten die Lieder vor der Pause (Moment, Pause bei einem Konzert? Und dann auch noch so lang!) noch ein wenig eintönig vor sich hin, zündete der Hoff in der zweiten Hälfte den Turbo Boost und servierte eine abenteuerliche Mischung aus Antenne-Partyzelt-Krachern (Country Roads), längst vergessenen Hoff-„Klassikern“ (Everybody happy), Blümchen-Duett und verwegenen Coverversionen von u. a. Neil Diamond, David Bowie und Udo Jürgens (!). Dann setzte er sich noch einen Hut auf und machte einen auf Sinatra. Einfach weil er‘s kann. Oder eigentlich nicht. Aber er macht es einfach trotzdem. Leider geil.

Da muss man echt dabei gewesen sein, um es zu glauben. Da wurde im einen Moment auf Rocker gemacht und im nächsten musikantenstadltauglich geschunkelt. The Hoff bedient sich in der Musikgeschichte so wahllos wie ein unbeaufsichtigtes Kind im Süßigkeitenladen. Und irgendwie funktioniert es. Die Stimmung wurde immer besser und spätestens bei „Hooked on a Feeling“ (mit dem legendären Video) und dem Baywatch-Titelsong war ich rettungslos verloren im Meer der Hasselhoff-Begeisterung. Beim Limbo Dance war bereits schwerstes Auszucken angesagt und dann kam als zuvor bereits öfter angeteasterter Höhepunkt natürlich noch Looking for Freedom. Und zwar gleich zweimal. Einfach das gleiche Lied nochmal gesungen. Und dann als Rausschmeißer die Peter-Maffay-Schnulze „Du“. Der Mann hat entweder keine Angst oder keinen Genierer. Beides nötigt Respekt ab.

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