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Kairos – ein Gott zum Haare Reißen

Kairos, der Gott der guten Gelegenheit (via wikimedia.org)

Das Leben ist voller Möglichkeiten, die man nur ergreifen muss. Situationen in denen es also sprichwörtlich darum geht, die Gelegenheit am Schopf zu packen.

Dieses sprachliche Bild verdanken wir den alten Griechen, genauer gesagt, ihrer Vorstellung des Gottes der guten Gelegenheit. Dieser nichtolympische Gott hört auf den Namen Kairos und wird als nackter Jüngling beschrieben, dem bis auf eine lange Locke, die ihm ins Gesicht fällt, jegliche Körperbehaarung fehlt. So tänzelt er auf geflügelten Schuhen, schnell wie der Wind, durchs Leben und kann, wie das Sprichwort besagt, nur an seinem Schopf gepackt werden, um ihn zum Verweilen zu zwingen. Ist die Situation erst mal vorbei, gibt es keinen Gott und schon garkeinen Menschen, der Kairos erwischen kann, denn dann fährt die Hand ins Leere oder man erwischt maximal seinen rasierten Hinterkopf, der keinen Halt bietet.
Also geneigte Trifter, schnell zugreifen, wenn er wieder mal vorbeiwieselt.
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