Wer der Meinung ist, eine gläserne Regierung ist wünschenswerter als der gläserne Bürger, der wird nur selten von guten Nachrichten überrascht. In Österreich liest man in den raren Meldungen zur transparenten Staatsführung hauptsächlich über Blockaden bei der Informationsbeschaffung (davon kann auch der Rechnungshof ein Liedchen singen) und der Gestaltung von Ausnahmeregelungen bei der Lockerung des Amtsgeheimnisses. Die US-Regierung ist da vermutlich nicht viel besser. Derzeit gibt es aus den Staaten jedoch eine gute Nachricht: Im Zuge ihrer Open Data Charter wird ein großer Teil von Kunstwerken im Staatsbesitz zur nicht-kommerziellen Verwendung öffentlich freigegeben.
Die Smithsonian Institution, die den staatlichen Kunstbesitz verwaltet, umfasst 18 Museen und Gallerien. Im Laufe der nächsten Jahre ist geplant, nahezu alle digitalisierten Sammlungen der Institution freizugeben. Seit Jahresbeginn 2015 machen die Free Gallery of Art und die Arthur M. Sackler Gallery den Anfang und stellen über 40 000 Kunstobjekte ins Internet.
Auf der entsprechenden Webseite (Open F|S) können hochauflösende Bilder der vorwiegend asiatischen Kunstwerke heruntergeladen und auf jegliche Art privat verwendet werden. Zum Kunst-Recycling wird sogar eingeladen. Als Feedback wünscht sich die Online-Museumsverwaltung, dass man ihr umgestaltete Kunstwerke zukommen lässt, und im FAQ-Bereich wird mit Rufzeichen darauf hingewiesen, dass es in Ordnung ist, sich aus den digitalisierten Kunstwerken einen Duschvorhang zu machen. Viel Spass!
P.S. Als Quelle bei der Weiterverwendung von Bilder sollte „Courtesy of Freer Gallery of Art and Arthur M. Sackler Gallery, Smithsonian Institution.“ angegeben werden.