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Lass diesen Kelch nicht an mir vorübergehen

Pytagoreischer Becher (via edunikum.de)
Pytagoreischer Becher (via edunikum.de)

Wer kennt es nicht, das böse Erwachen sonntagnachmittags, wenn Kopfweh und Übelkeit von einem geselligen Samstagabend zeugen. Wie gut wäre es gewesen, denkt man reuig, hätte jemand kontrolliert, wieviel man sich in seinen Becher und dann hinter die Binde gegossen hat.Dabei ist die Lösung dieses Problems schon tausende Jahre alt. Der griechische Philosoph Pythagoras von Samos, also jener alte Knabe, der sich auch Gedanken über die Dreiecksseitenverhältnisse gemacht hat, entwickelte nämlich im fünften Jahrhundert vor Christus einen Becher, der sich selbständig, vollständig entleerte, sollte man ihn über eine gewisse Höhe füllen.

Laut Überlieferung wollte Pythagoras mithilfe dieses Trinkgefäßes den Menschen Bescheidenheit lehren und dem übermäßigen Alkoholkonsum seiner Arbeiter bei einem Brunnenbauprojekt auf Samos entgegenwirken.

Der auch als Tantalosbecher bekannte Kelch besitzt in der Mitte seiner Trinkschale eine Art Mittelsäule, in der ein U-förmig gebogenes Röhrchen sitzt. Wird das ganze Röhrchen gefüllt, was beim Überschreiten der maximalen Füllhöhe passiert, wird der gesamte Becherinhalt durch das Prinzip der kommunizierenden Röhren durch den Stiel nach unten Abgeleitet.

Wer also Freunde besitzt, die des Öfteren vom Kater geplagt werden, könnte sich überlegen, diesen anlässlich der nächsten Feierlichkeit einen pythagoreischen Becher zukommen zu lassen. Wie oft sie diesen jedoch maßvoll füllen,a bleibt dann doch wieder ihnen überlassen.

Funktionsweise des Pytagoreischen Bechers (via wikimedia.org)

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