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Pssst!

Flüstern scheint bei einigen Menschen eine ganz besondere Reaktion hervorzurufen. Autonomous sensory meridian response – eine deutsche Bezeichnung gibt es noch nicht – oder kurz ASMR wird charakterisiert als deutliches angenehmes Kribbeln im Kopf, Hinterkopf, der Kopfhaut oder anderen peripheren Regionen im Körper. Ausgelöst wird dies durch einen äußerlichen oder kognitiven Reiz, am besten jedoch durch ein entsprechendes Youtube-Video.

ASMR Artistin bei der Arbeit (윰댕(yum-cast), Wikimedia commons, CC BY 3.0 )

Die Suche nach ASMR bringt eine Vielzahl von endlos scheinenden Videos hervor. In der Regel dauern diese ca. 30 Minuten bis 1 1/2 Stunden und zeigen zumeist Frauen die mit flüsternder Stimme irgendwelche Alltagshandlungen verrichten, beziehungsweise so tun als würden sie diese verrichten. Userin „TheWaterwhispers“ etwa, gibt uns ein Show and Tell der Schmucksammlung ihrer Großmutter. Oder „VeniVidiVulpes“, die im Alleingang ein zermürbendes, 30-minütiges Rollenspiel eines Spa-Besuchs in die Kamera flüstert.

Ich merke gleich an, dass ich das nicht näher recherchiert habe, aber eine kurze Youtube-Suche lässt mich vermuten, dass Rollenspiele in der ASMR-Community generell sehr beliebt sind. Ob es jetzt die 45-minütige Anzug-Anprobe von „GentleWhispering“, oder das 102-minütige Paläontologen-Rollenspiel von „VeniVidiVulpes“ ist, der Inhalt sowie die schauspielerische Leistung scheinen nicht unwesentlich zu sein.

Auch wenn es so einige Menschen geben dürfte die auf solche Reize reagieren, ist die Klassifizierung des Phänomens kontrovers:

It might well be a real thing, but it’s inherently difficult to research. –Tom Stafford, University of Sheffield

Falls sich jemand unter den Lesern befindet, der dieses Phänomen bei sich beobachten kann, würde ich mich sehr über ein Kommentar freuen!

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