Nicht alle Menschen können ihre Zunge röhrenartig rollen. Der Anteil der Zungenroller liegt zwischen 65 und 81 Prozent; der Anteil der Frauen ist geringfügig höher. Lange Zeit galt fälschlicherweise die Annahme das Zungenrollen sei ein Beispiel für einen dominanten Erbgang. Es zeigte sich allerdings, dass auch Kinder von „Nichtrollern“ zu „Rollern“ werden können und umgekehrt. Auch eineiige Zwillinge können unterschiedliche Rolleigenschaften entwickeln.
Das Zungenrollen ist eine komplex erworbene Eigenschaft, die einerseits durch die Gene sowie durch Umwelteinflüsse bestimmt wird. 24 Prozent der „Roller“ beherrschen das Zungenrollen von Geburt an, die Mehrheit mit 54 Prozent erlernen das Rollen bis zu einem Alter von sieben Jahren und weitere 22 Prozent bis zu einem Alter von zwölf Jahren. Die Zuordnung einer Erblinie ist über das Zungenrollen nicht möglich. Es ersetzt auch keinen Vaterschaftstest.