Schöne Frauen, die man während eines morgendlichen Spazierganges trifft, die sich einem in Lust hingeben und zur Draufgabe nach abgeschlossener Korpulation auch noch eröffnen, dass man nun sterben müsse, sind wohl auch diesen Mai eher eine Seltenheit geblieben.
Eine ähnliche Seltenheit sind Folkmusiker, die ihre Lieder nicht nach Noten lernen, sondern sich wochenlang schottischen Traveller- und Gypsycommunities anschließen, um deren Lieder direkt vor Ort zu erlernen. Wenn diese dann auch noch den Mut haben, sich über die reine Reproduktion und Sammlung dieser Lieder hinwegzusetzen, indem sie Klänge exotischer Instrumente und moderner Rhythmen einfließen lassen, dann bleibt nur noch ein Name über: Sam Lee.
Sam Lee wurde in London geboren und studierte Kunst, arbeitete als Burlesque-Tänzer und Survival-Experte, bevor er sich 2008 der Musik zuwandte. 2012 erschien sein erstes Album „Ground Of Its Own„, inklusive des Titels „The Ballad of George Collins„, der die eingangs erwähnte Geschichte eines tragischen Maispaziergangs erzählt.
Anfang dieses Jahres erschien nun mit „The Fade in Time“ sein zweites Album, mit dem er zurzeit durch Europa und die USA tourt.