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Shotgun!

Riding shotgun. Während der Kutscher die Peitsche schwingt, kümmert sich der "shotgun messenger" um die Bösen.
Riding shotgun. Während der Kutscher die Peitsche schwingt, kümmert sich der „shotgun messenger“ um die Bösen. (wikimedia commons, gemeinfrei)

Wenn junge Leute in den USA bei der bevorstehenden Autofahrt auf dem Beifahrersitz sitzen möchten, kann es passieren, dass man sie „SHOTGUN!“ rufen hört. Dabei handelt es sich um ein Spiel mit zuvor vereinbarten Regeln, bei dem für gewöhnlich der Erste, der gerufen hat, Anspruch auf den Platz in der vorderen Reihe hat.

Auch hierzulande kommt dies hin und wieder vor, wenn auch nicht so häufig. Dies liegt vielleicht am fehlenden historischen Bezug. Der Begriff Riding Shotgun stammt aus den Zeiten des Wilden Westens, in denen der Güter- und Personenverkehr in den USA noch vorwiegend mit Kutschen auskam. Um kostspielige Waren sicher ans Ziel zu bringen, stellten die damaligen Transportunternehmen ihren Kutschern einen bewaffneten Wachmann zur Seite, der die Aufgabe hatte, die Kutsche vor Überfällen durch Banditen zu schützen. Der Wachmann saß dabei direkt neben dem Kutscher, und die Waffe, die für diese Aufgabe meistens verwendet wurde war, wie unschwer zu erraten ist, eine Shotgun – oder Schrotflinte, wie man hier dazu sagt.

In den USA trugen ab den 1920ern Schundromane und Westernfilme dazu bei, dass sich „I’m gonna ride shotgun!“ als Phrase etablierte. Ohne Riding fand sie sich dann spätestens ab den 1950ern bei den Autofahrern wieder und haltet sich bis heute als lustiges Spiel ums Vornesitzen. Es ist wahrscheinlich den US-Fernsehserien zu verdanken, dass auch hierzulande seit einigen Jahren junge Menschen Shotgun spielen. Dass dabei oft keiner weiss, woher dieser Ausspruch kommt, ist dabei egal. Es ist jedoch anzunehmen, dass es nur halb so lässig wäre, „SCHROTFLINTE!“ zu rufen bzw. mit kratziger Stimme und grimmigem Blick zu sagen: „Ich werde Schrotflinte reiten“.

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