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Tagebuch eines Irren #32

Als ich klein war, lebte ein Junge namens Pavel in unserer Nachbarschaft. Er war ein sehr zurückhaltender Charakter und hatte kaum Freunde. Vor einigen Jahren traf ich ihn, und er erzählte mir, dass er beschlossen habe zu verschwinden – er wolle sein Leben künftig in einer Kommune auf einer der Kapverdischen Inseln verbringen. Auf meine Frage nach dem Grund für diesen Entschluss kramte er ein altes Tagebuch hervor und übergab es mir mit der Aussage, ich würde alles verstehen, „wenn du DAS nur liest“. Da wir Pavel wohl nie wieder sehen werden und er sowieso meinte, ich könne mit dem Tagebuch machen, was ich wolle, wird es nun hier Stück für Stück veröffentlicht. Denn ich (alleine) verstehe nicht ganz, was ihn wohl bewegt hat.

Liebes Tagebuch,
ich war gerade im Garten um Wasser aus dem Brunnen zu ziehen, da sprach ein auf dem Brunnensims sitzendes, nettes Kaninchen mich an: „Wer bist du, dass du glaubst, Wasser aus dem Brunnen der  ewigen Jugendsünde ziehen zu dürfen?“. Vorerst verblüfft ignorierte ich das Vieh, doch erkannte ich nachdem ich einen Schluck frischem Wassers zu mir genommen hatte, dass es wohl kein gewöhnliches Wasser hat sein können.

Die darauffolgenden Stunden trank ich Schnaps, rauchte schlechte Zigaretten und verliebte mich in naive, doch hübsche Mädchen. Dieser Rausch war benahe nicht zu ertragen. Lacher und Heuler, vom einem ins andere ohne daran zu denken, was wohl morgen wäre. Schön. Ladendieb ich dann wurde und mein Leben war verseucht von Drogen und unmoralisch denkenden Menschen, die ein entkommen aus  meinem Leben unmöglich machen; noch immer. Sonne dringt durch die dunklen, dichten Wolken. Fart.

 

Pavels Illustration #32 – Das Kaninchen am Brunnensims

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