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Vom liebevollen Umgang mit Paketen und dem Urheberrecht auf Raum

FedEx works (via thomasdanegallery.com)

Dass Lieferfirmen mit Versandware nicht besonders pfleglich umgehen, ist im Allgemeinen bekannt. Waled Beshty, ein in London geborener, nun in Los Angeles praktizierender Künstler, nutzte diesen Umstand, um Kunst zu erschaffen.

In seiner Werkserie, „FedEx works“ produzierte er zwischen 2005 und 2014 Körper aus Verbundsicherheitsglas, die nahtlos in den Innenraum der Standart-FedEx-Transportschachteln passen und schickte sie den ausstellenden Galeristen. Durch den Umgang mit der Ladung beim Transport sprangen und splitterten die Exponate und bekamen so, laut Beshty, einen Fingerabdruck, eine Geschichte.

Nach der Ausstellung, bei der die gesprungenen Glasblöcke auf ihren Verpackungen thronten, wurden sie wieder in die Selbige gepackt und zur nächsten Ausstellung via FedEx geschickt.

Auf diese Art wurden Objekte geschaffen, die sich laut dem Kurator und Kritiker Nicolas Bourriaud, noch an ihren initialen Zustand „erinnern“ und ihren bisherigen Weg eingeprägt haben.

Der anfängliche Grund für die Beschäftigung mit FedEx-Verpackungen war, dass der inzwischen 41-jährige Wahl-Angeleno, die Perversion eines Copyrights auf Formen und den von ihnen umschlossenen Raum thematisieren wollte. Die Standart-FedEx-Schachteln sind nämlich, sowohl in ihrer Abmessung, und davon unabhängig auch von ihrem Fassungsvolumen urheberrechtlich geschützt.

Also liebe Trifter, die Moral von der Geschichte heute: Keine Urheberrechtsverletzungen beim Schachteldesignen begehen (die Trift-Box, z.B. darf frei nachgebaut werden) und die nächste zerschlagene Lieferware einfach mal als Kunst sehen. Und ich geh jetzt mal meine Gläsersammlung verpacken. Mal schauen, ob ich irgendwo noch einen Amazon-Karton rumliegen hab.

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