Ein Blick in den verschneiten Winterhimmel lenkt mein Denken auf einen interessanten Fachbegriff: Weißes Rauschen. Schneeflocken fallen vor grau-weißen Hintergrund vom Himmel zur Erde, und das Spannende ist nicht, dass es schneit, sondern wie es schneit.
Die grobe Richtung ist bei Schneefall vorgegeben: vertikal von oben nach unten, horizontal Abweichungen durch Luftströmungen. Im Detail findet jedoch jede Schneeflocke ihren individuellen Weg bodenwärts. Sie bestehen nicht nur aus unterschiedlichsten Eiskristallen, sind unterschiedlich groß und schwer, sondern unterliegen auf ihrem Weg auch einer Unzahl von Einflussfaktoren wie Vögeln, Flugzeugen, Schornsteinen, Thermiken, etc. Schneefall ist äußerliche Ordnung bestehend aus innerem Chaos.
Mittlerweile gibt es zahlreiche Alltagsanwendungen für Weißes Rauschen. So wird es in der elektronischen Musik zur Erzeugung von Tönen eingesetzt, dient als Therapieform für Tinnitus und ADHS, hilft beim Adjustieren von Soundsystemen oder der Erzeugung „echter“ Zufallszahlen (vgl. random.org). Auch empfinden viele Menschen das Hören von Weißem Rauschen als beruhigend oder gar produktivitätsfördernd. Ambient Music, also Stücke wie
Celestial White Noise 10 Hours. Sleep Better, Reduce Stress, Calm Your Mind, Improve Focus, sind durchaus beliebt.
Auch dem Schnee beim Fallen zuzusehen beruhigt ungemein. Vielleicht erinnert es uns daran, wie normal das Chaos in der Ordnung ist, die allem Leben innewohnt.