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Blutgruppendiät

Peter D'Adamo, der Arzt dem keiner vertraut? (via dadamo.com)
Peter D’Adamo, der Arzt dem keiner vertraut? (via dadamo.com)

Alternative Ernährungsweisen liegen voll im Trend. Will man heute hip sein, muss man schon vegetarisch, vegan oder zumindest glutenfrei leben. Oftmals laufen die Argumente für eine bestimmte Ernährungsweise darauf hinaus, was denn das ursprüngliche Nahrungsschema des Menschen gewesen sei. Vertreter der Paläo- und Atkins-Diät mögen schon richtig liegen damit, dass Kohlenhydrate und Zucker nicht die Nahrungsgrundlage bilden sollten, müssen aber gut darauf achten, dass es ihnen nicht wie August Engelhardt ergeht, der sich ausschließlich von Kokosnüssen ernährte, weil diese Früchte am nächsten bei der Sonne wachsen und sie daher besonders viel göttliche Energie hätten.

Eine weitere ungewöhnliche Auffassung einer gesunden Ernährung ist die Blutgruppendiät des amerikanischen Naturheilkundlers Peter J. D’Adamo. Er geht davon aus, dass Menschen mit unterschiedlichen Blutgruppen Nahrung unterschiedlich gut verarbeiten. Seine Theorie:

„Wenn die falschen Lektine mit agglutinierender Wirkung aufgenommen werden, kann es zur Verklumpung der Antigene im Blut kommen und zahlreiche Krankheiten sind die folge.“

Tatsächlich gilt als gesichert, dass Blutgruppen nichts mit menschlichen Wirtschaftsformen zu tun haben, da auch Menschenaffen die Blutgruppen 0, A und B haben. Wissenschaftlich ist die Blutgruppendiät nicht haltbar und gilt als ungesund.

D’Adamo macht trotzdem gutes Geld mit der Vermarktung seiner Diät und dem Verkauf von Produkten die speziell auf diese Ernährungsweise abgestimmt sind. Endlos lang hingegen sind die Kritiken die sich zu der Theorie äußern, wie etwa die Stiftung Warentest: „Da wir trotz jahrhundertelanger Verstöße gegen diese Regeln immer noch am Leben sind, stellt sich die Frage nach dem Sinn und Unsinn der Diät. (…) Eine Verklumpung von Blutzellen (durch Lektine, erg.) wurde bisher in keinem einzigen Fall festgestellt. Und Belege dafür, dass Erkrankungen durch die Blutgruppendiät positiv beeinflusst werden, fehlen ebenfalls.“ Aus test.de vom 1. Mai 2005

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