Wer nicht gerade über ein absolutes Gehört verfügt, ist beim Stimmen eines Instruments auf einen Grundton angewiesen. In Relation zu diesem Grundton lassen sich dann, mit ein wenig Übung, die gewünschten Tonhöhen „erhören“. Welcher Grundton nun der „richtige“ ist, ist Thema eines über Jahrhunderte andauernden Diskurses, der in gewissen Kreisen bis heute fortgesetzt wird. Für pragmatische Menschen gibt es eine Telefonnummer, die einen Normton anbietet.
Gut, dass einem internationalen Konsortium 1939 gelungen ist, einen Grundton zum Stimmen von Instrumenten zu definieren: Das eingestrichene A (A4, Midi A3) liegt bei 440 Hz. Ein richtig oder falsch ist, wie so oft, eine Geschmacksfrage bzw. kulturspezifisch. Um die Dinge ins Laufen zu bringen bzw. eine einfache Zusammenarbeit zu ermöglichen, tut es dann halt gut, sich auf etwas zu einigen.
Über Jahrzehnte bewährte sich dann die Stimmgabel als Mittel der Wahl, damit man beim Stimmen nicht ganz daneben liegt. Heute bedient man sich meist eines Stimmgeräts oder benutzt das Handy, per App oder Webseite (zB um Töne per JavaScript zu erzeugen).
Der in der Tourismuswerbung klassikaffine Staat Österreich bietet zusätzlich unter der Wiener Nummer +43 (0) 1 21110 1507 den Grundton von 440 Hz an. Wer also keine Stimmgabel, kein Stimmgerät oder kein Smartphone zur Hand hat, ist eingeladen zum Ortstarif diese Nummer zu wählen. Abgehoben wird mit „Tuuuuuuuuuuuut“.
Quellen / Weiterführende Links
- BEV Amtsblatt für Eichwesen auf meterologie.at
- Absolutes Gehör bei de.wikipedia
- Kammerton bei de.wikipedia
- 440 Hz-Ton zum Stimmen auf youtube.com