Ein Mensch über und über mit Schuppen bedeckt, Schwimmhäute zwischen den Fingern und eine mit Schuppen überzogene Mitra, also eine Bischofsmütze, fest am Kopf angewachsen. So in etwa wird der Seebischof, manchmal auch als Seemönch bezeichnet, beschrieben.
Dieses Fabelwesen wurde im 16. und 17. Jahrhundert für existent gehalten und findet immer wieder in naturwissenschaftlichen Büchern Erwähnung. Erstmalig zum Beispiel bei Conrad Gesner, in seiner 1551 erschienenen Enzyklopädie „historiae animalum“.
Dem eigentlich friedlich lebenden Wasserwesen wurde ein wankelmütiges Wesen unterstellt, und die Kraft, dass wenn es zornig oder gereizt war, sich dies in Form heftiger küstennaher Stürme zeigte. So führten einige Schiffmannschaften eigens ausgebildete Seeschamanen mit, die mit Zauberutensilien wie zum Beispiel einem pockenbesetzen Stab, den Seebischof zu beruhigen wussten.
Heute geht man davon aus, dass sich der Seebischoftsmythos auf missinterpretierte Sichtungen von Rochen oder Engelshaien zurückführen lässt. Bestärkt wurde dieser Seemannsgarn auch durch die Produktion von Jenny Hanivers, das sind getrocknete und präparierte Rochen die in Form von Fabelwesen drapiert werden, die für angespülte Seebischöfe gehalten wurden.
weiterführende Links:
- Der Seebischof bei Wikipedia
- Jenny Haniver bei Wikipedia