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Panzerballett oder als aus Vier und Fünf nicht Neun wurden

Jan Zehrfeld, Frontmann von Panzerbalett (via wikimedia.org)
Jan Zehrfeld, Frontmann von Panzerbalett (via wikimedia.org)

Vor kurzem hatte ich hier auf Trift schon das New York Jazz Ensemble mit einem 4/4-Takt-Cover der im Original in fünf Vierteln gesetzten, Dave-Brubeck-Quartet-Nummer „Take Five“ vorgestellt. Im Laufe der letzten Woche bin ich durch Zufall über eine weitere, meiner Ansicht nach äußerst hörenswerte Version dieses Jazz-All-Time-Standards gestolpert.

Das aus München stammende Panzerballett, welches seine Musik selbst als „Wellness-Death-Jazz“  bezeichnet, hat sich ebenfalls zur Aufgabe gemacht, die Brubeck-Quartet-Nummer in einen 4/4-Takt zu verwandeln. „Nicht schon wieder!“, wird sich jetzt der eine oder andere Trift-Stammleser denken.
„Keine Angst“ kann ich da nur entgegnen, „Nicht schon wieder!“ Das Münchner Quartett hat keineswegs die ganze Nummer in einen 4/4-Takt gepackt – nein – sie spielen die ganze Nummer in 4/4 und 5/4 gleichzeitig, also polyrhythmisch.

Als kleiner Exkurs: Unter Polyrhythmik versteht man ein an sich für traditionelle afrikanische Musik typisches, musikalisches Stilelement, bei dem mehrere Rhythmen übereinander gelegt werden.
Seit den 1950ern hält die Polyrhythmik auch vermehrt Einzug in den Jazz, den Pop und hat es mittlerweile natürlich auch schon in den Metal geschafft. Eine der bekanntesten Bands, die dem Metal-Genre zuzuschlagen ist, und die immer wieder auf Polyrhythmik in ihrer Musik zurückgreift, ist Meshugga. Genau diese Band gibt auch Jan Zehrfeld, der Frontmann von Panzerballett, als eine der wichtigsten Einflüsse für sein Musikschaffen an.

Und nachdem sich der Bogen nun wieder schließt, möchte ich diesen vier technisch brillanten Herren nicht weiter im Weg stehen, wenn sie demonstrieren, wie man einen 4er und einen 5er polyrhythmisch zu einem hoch komplexen, verzaubernden Musikteppich verwebt.

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