Es nimmt kein Ende, denn skurrile Geschichten scheint es wie Sand am Meer zu geben. Und wenn einer – wie ich – einen Faible dafür hat, muss er diese auch weiter erzählen. Gleich eine Entschuldigung vorweg, falls die Geschichte jemanden an die Leber geht!
Im April und Mai 2005 starben in einem Tümpel in Hamburg-Altona ungefähr tausend Erdkröten binnen weniger Tage. Die Kröten pumpten sich selbst, bis zum Explodieren, mit Luft auf. Das Ereignis machte weltweit Schlagzeilen, und die Nachrichtenagentur AFP (Agence France-Presse) beschrieb das Geschehen als „ein Anschwellen der Kröten bis auf das Dreifache des normalen Körperumfangs, gefolgt von einer Explosion, in der die Eingeweide der Kröten in einem Umkreis von bis zu einem Meter Durchmesser verstreut wurden.“ Offenbar verließen die Kröten vor ihrer Explosion zumeist das Wasser und zogen es vor, vor allem Nachts oder in der Dämmerung zu explodieren.
Das Wasser, des daraufhin polizeilich gesperrten Tümpels, wurde auf Bakterien, Viren und verschiedene Giftstoffe untersucht. Jedoch erfolglos. Schließlich stellte sich heraus, dass die Krötenexplosionen in Zusammenhang mit dem Fressverhalten der am Tümpel lebenden Krähen stehen: Während der Paarungszeit schienen die Kröten derart abgelenkt gewesen zu sein, dass die Krähen ihnen die Haut aufpicken und die Leber zum Verzehr herausziehen konnten. Die für Kröten übliche Abwehrreaktion, bei der sie ihre Lunge mit Luft aufpumpen, bedingt die Leber als mechanischen Wiederstand für die Lunge, da Amphibien kein Zwerchfell haben. Das Fehlen der Leber führte zu einem Druckanstieg in der gesamten Körperhöhle, wodurch die bereits beschädigte Haut aufplatzte und die inneren Organe explosionsartig aus dem Körper geschleudert wurden. BAM!