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Spinnenwickel

Ich habe heuer vielen Spinnen bei der „Arbeit“ zugesehen und muss sagen: Das sind wirklich raffinierte Tierchen! Einer ihrer faszinierendsten Tricks ist sicherlich das Einspinnen ihrer Beute. Nicht alle Spinnen spinnen ihre Opfer ein, und die, die es machen, machen es je nach Situation, Art der Spinne und Art der Beute, aus unterschiedlichen Gründen:

  1. Lagerung: Ist die Spinne satt, so wickelt sie ihre Beute zur Konservierung und späteren Verzehr ein (lebend, tot, oder „halb angetrunken“)
  2. Gefäß für die externe Verdauung: Spinnen können keine feste Nahrung zu sich nehmen. Deswegen bespucken sie ihre Beute mit Verdauungsenzymen oder injizieren ihr diese, um sie später quasi austrinken zu können. Die Umwicklung kann die Beute bis dahin ruhig und formstabil halten.
  3. Zum Erlegen großer Beute: Manchmal erwischen Spinnen Beutetiere, die größer als sie selbst, oder sehr wehrhaft sind. Mit dem Einspinnen immobilisiert die Spinne ihre Beute, um diese später trinken zu können oder die Zerstörung des Netzes zu verhindern.
  4. Zerquetschen: Einige Arten aus der Familie der Kräuselradnetzspinnen wickeln ihre Beute so lange ein, bis diese durch die hohe Kompression getötet werden. Die Spinne verwendet dabei bis zu 140 Metern an Spinnenfaden.

Als interessierter Nicht-Biologe übernehme ich natürlich wie immer keine Haftung, wenn meine Ausführungen unvollständig oder unkorrekt sind! Als Entschädigung dafür gibt’s Bilder von einer Wickelaktion am Weg von der Haindlkarhütte zur Gsengscharte. (Man beachte, wie der abstehende Insektenflügen eingewoben wird).

P.S.: Viele Menschen fürchten sich extrem vor Spinnen oder leiden gar an krankhafter Arachnophobie. Dabei geben uns Spinnen kaum Anlass besorgt zu sein. Von rund 44500 weltweit dokumentierten Spinnenarten können weniger als ein Dutzend (≤ 12!) für den Menschen gefährlich sein. Zudem gehen auch Bisse durch diese Arten meist nicht mit ernsthaften gesundheitlichen Folgen einher.

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