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Wissen wo der Hammer hängt

klassische Mangaszene mit einem Hammer aus dem Hammerspace (via nerdandtie.com)
klassische Mangaszene mit einem Hammer aus dem Hammerspace (via nerdandtie.com)

Im Comic ist doch so einiges möglich, denk ich mir, während ich einer kleinen gezeichneten Maus am Bildschirm dabei zusehe, wie sie ein komplettes Waffenarsenal aus ihrer Hosentasche zieht. Hätte ich ähnliche Fähigkeiten, hätte ich wohl weniger Abscheu davor, das Leergut der letzten Party zum Supermarkt zu schleppen und mein Zimmer wäre wohl auch wesentlich sauberer, könnte ich das ganze Zeug einfach in meiner Tasche verschwinden lassen. Vor allem scheint das Gewicht der Gegenstände keine Rolle zu spielen.

Für dieses Phänomen gibt es in der Comic-, Manga- und Computerspielerszene einen Fachausdruck und eine plausible Erklärung. Die Selbstschussanlagen, Atombomben und das ganze andere Kriegsgerät waren nämlich gar nicht in der Tasche der Maus. Nein, diese waren bis zu ihrem Erscheinen im „Hammerspace“. Einem Lager im extradimensionalen Raum der fiktiven Welt, auf das man jederzeit, immerzu Zugriff hat.

Bereits die 1931 von Warner Bros. produzierten Merrie Melodie Comics benutzten dieses Stilelement. So zauberten die Pro- und Antagonisten Gewehre, Verkleidungen, Ambosse und Hämmer hinter ihrem Rücken hervor oder holten sie einfach aus dem Bildschirm-Off. Der Begriff „Hammerspace“ und die dazugehörige Theorie entstanden aber erst später. Die Begriffsherkunft wird auf eine typische Mangaszene zurückgeführt, in der ein Mann eine Frau beleidigt, diese daraufhin einen Hammer aus dem „Hammerspace“ holt und ihm eine drüber brät.

Und so laufen Rollenspielhelden mit Leitern oder einem übergroßen Q-Tip im Gepäck herum ohne dass sie den Helden behindern. Comicfiguren übertrumpfen sich gegenseitig mit immer größeren Waffen die wie aus dem Nichts erscheinen und Mangafrauen dreschen weiter mit Hämmern aus dem „Hammerspace“ auf die Köpfe flegelhafter Mangamänner ein. Nur wir in dieser realen Welt müssen dann doch das Leergut mit purer Körperkraft zum Pfandautomaten schleppen, um dann zu Hause beim Aufräumen noch Platz für den ganzen Plunder zu haben.

Jessica Rabbit hat einen Hammerspace-Zugang zwischen ihren Brüsten (via derpibooru.org)

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