Grundsätzlich meidet der Tiger den Menschen. Und das mit gutem Grund, ist nicht der Mensch der größte Feind des Tigers. Es soll aber auch vorkommen, dass sich eine Großkatze dem Blutrausch hingibt und 430 Menschen reißt, bevor sie von Jim Corbett erlegt werden kann.
Eigentlich gelten die im Grenzgebiet zwischen Indien und Bangladesch gelegenen Sudarbans als Gegend mit den meisten tigerschen Menschenverzehrungen. Besagter appetitreicher Königstiger, der unter dem Namen Champawat Tiger bekannt wurde, hatte sein Hauptjagdgebiet jedoch in Nepel, sowie in der Kumaon Region, im Norden Indiens. Berufsjäger sowie die Nepalsische Armee wurden mit der Tötung des Tigerweibchens beauftragt. Diese blieben jedoch erfolglos bis schließlich 1907 der Brite Jim Corbett in einer zweitätigen Verfolgungsjagd den Tiger aufspürte und erschoss. Die Aktion wird als dramatische Heldentat beschrieben, die von über 300 Einwohnern bestätigt wurde.
Sozusagen Postskriptum möchte ich noch hinzufügen, dass eine postmortale Untersuchung des Tigers zeigte, dass seine rechten oberen und unteren Eckzähne abgebrochen waren, was ihn wohl davon abgehalten habe seine natürlichen Beutetiere zu reißen. Nach wie vor hält der Champawat Tiger den Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde für die meisten Todesfälle durch einen Tiger. Er bleibt also weiterhin unvergessen.