Durch die Wälder, durch die Auen // Zog ich leichten Sinns dahin.
–Johann Friedrich Kind, Der Freischütz
In der Schule lernte ich noch, dass der Mensch mit läppischen fünf Sinnen ausgestattet ist. Diese Beschreibung der menschlichen Sinneswahrnehmung geht auf Aristoteles zurück:
- Sehen
- Hören
- Riechen
- Schmecken
- Tasten
Trift nimmt seinen Bildungsauftrag wahr und deshalb korrigiere ich: Abhängig von Kategorisierung besitzt der Mensch bis zu 20 Sinne:
- Balance
- Beschleunigung
- Schmerz
- Propriozeption (Körperbewegung und -lage im Raum, Stellung einzelner Körperteile)
- relative Temperatur
- Zeit
- Jucken
- Druck
- Hunger
- Durst
- Sättigung
- Harndrang
- Stuhldrang
- Blutdruck
- Kohlenstoffdioxidgehalt im Blut
Sprachlicher Diskurs
Um das Gefühl des nicht durstig seins zu beschreiben wurde 1999 in einem Wettbewerb der Dudenredaktion und dem Getränkeherstellter Lipton das Kunstwort Sitt ausgesucht, um die Lücke in der deutschen Sprache zu füllen. Allerdings gibt es bis heute kaum Undurstige die sich als sitt (in Anlehnung an Satt) bezeichnen.
Schon lustig: Für den Zustand, genug getrunken zu haben, muss man erst mühsam einen Begriff suchen, den dann erst niemand kennt oder verwendet. Für den Zustand, zu viel getrunken zu haben, gibt es dagegen (nicht nur bei uns) gefühlte Hundertschaften verschiedener Ausdrücke, die allgemein bekannt sind auch regelmäßig zum Einsatz kommen.
Die armen Leute, die glauben, dass sie mit einem „sechsten Sinn“ schon anders als andere wären …