Als ich klein war, lebte ein Junge namens Pavel in unserer Nachbarschaft. Er war ein sehr zurückhaltender Charakter und hatte kaum Freunde. Vor einigen Jahren traf ich ihn, und er erzählte mir, dass er beschlossen habe zu verschwinden – er wolle sein Leben künftig in einer Kommune auf einer der Kapverdischen Inseln verbringen. Auf meine Frage nach dem Grund für diesen Entschluss kramte er ein altes Tagebuch hervor und übergab es mir mit der Aussage, ich würde alles verstehen, „wenn du DAS nur liest“. Da wir Pavel wohl nie wieder sehen werden und er sowieso meinte, ich könne mit dem Tagebuch machen, was ich wolle, wird es nun hier Stück für Stück veröffentlicht. Denn ich (alleine) verstehe nicht ganz, was ihn wohl bewegt hat.
Liebes Tagebuch,
ich war heute wieder mal mit Sindbad auf Reisen, Gulliver war natürlich auch dabei – ich mag diesen nicht! Er
kotzt mich an mit seinem Seemannsgarn. Als ich heute morgen mit meinem Kilt durch die Strassen von Hintertux
schritt kam mir eine Frau entgegen, die ich sehr attraktiv fand. Auch ich erregte scheinbar ihr Interesse, denn
sie kam auf mich zu, hob den Kittel in die Höhe und zog an meinem Geschlechtsorgan – nicht besonders zärtlich,
dieses war danach blau. Als sie ihm endlich freigab, sagte sie „LinksVerkehr“ und ging ihres Weges. Bis jetzt
habe ich den Sinn dieses Wortes nicht kapiert. Hatte es was mit Schotten zu tun? „Schotten dicht“ ist das
einzige, was mir dazu einfällt. Lassowerfen macht mich heute besonders glücklich. Ich habe schon 5 kleine
Kinder gefangen, als ich auf meinem Terrier durch die Stadt ritt. Ich ertappte sie dabei, ein sich stetig
drehendes Metallgerüst zu besteigen! Da sieht man wieder: Was wäre die Welt ohne Selbstjustiz? Der betrunkene
junge Mann hätte sich vorige Woche besser auch nicht getraut, auf meinem Grundstück seinen Urin zu verlieren;
er musste mit der rechten Brustwarze bezahlen, die jetzt eingerahmt in meinem Schlafzimmer als Trophäe
verstaut ist. Mein Freund Jan, der mich öfters besuchen kommt, onaniert jedes Mal auf den Türgriff meiner
Wohnungstür und lacht dann schamlos, wenn ich in seine verschleuderten Erbinformationen greife. Er ist einfach
krank. Obwohl er gerade erst aus dem Krankenhaus entlassen wurde, in dem er einen schönen Aufenthalt hatte,
schlug ich ihm mit meiner Taschenbuch- Enzyklopädie sein linkes Aug aus dessen Höhle. Rindsuppe.