Mittwoch, Dezember 18, 2024
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Lass dich nicht vom Bären beißen

ein Bärenklaubestand (via wikimedia.org)
ein Bärenklaubestand (via wikimedia.org)

Eine gemeingefährliche Pflanze treibt in den letzten Jahren ihr Unwesen in den heimischen Wäldern. Mütter lassen ihre Kinder nicht mehr alleine im Wald spielen, Gemeinden rufen zu äußerster Vorsicht auf, und bitten um Meldung, sobald ein solches Exemplar gesichtet wird, um einen sonderbewaffneten Spezialtrupp zur Populationsbekämpfung hinzuschicken.

Schon der Name lässt den in griechischer Sagenkunde Bewanderten unermessliche Kräfte erahnen. Nimmt er doch Bezug auf den bekanntesten Halbgott, den Sohn des Zeus, den Sagenhelden Herakles. Die Herkulesstaude, oder auch Herkuleskraut, dem Botaniker als Heracleum giganteum bekannt, stammt aus der Familie der Doldenblütler und ist demnach auch mit dem Fenchel, dem Anis, dem Kümmel und dem Koriander verwandt. Anders als seine eben aufgeführten Verwandten hat das auch als Bärenkralle bekannte Heracleum giganteum keine Anwendung in der Küche gefunden. Dieser Umstand dürfte nicht zuletzt darauf zurückzuführen sein, dass die Bärenkralle eine Substanz erzeugt, die in Kombination mit Sonnenlicht phototoxisch wirkt und es dadurch bei Berührung zu äußerst schmerzhafter Blasenbildung und verbrennungsartigen Symptomen kommt. Schuld daran sind Stoffe, die zu den Furocumarinen zu zählen sind.  Prinzipiell sollen diese der Pflanze als Abwehrmechanismus gegen Fressfeinde dienen.

Ursprünglich kommt der Riesen-Bärenklau, ein weiterer Name für dieses heimtückische Kraut, aus der Kaukasusregion und wurde als Zierpflanze nach Europa gebracht. So schenkte der Zar Alexander I. angeblich Fürst Metternich eine ganze Ziervase voller Samen, die dieser in den Treibhäusern seiner Sommerresidenz ansetzte. Als vermeintliche Nutzpflanze wurde die Herkulesstaude dann auch immer wieder in freier Wildbahn ausgesetzt. Dort sollte sie als Bienenweide, als Wildunterschlupf und als Befestigung loser Böschungen dienen.

Durch seine Anspruchslosigkeit bezüglich des Wuchsstandorts und geschickte Verbreitungsstrategien ist das Herkuleskraut heute von Zentralrussland bis Frankreich, auf den Britischen Inseln sowie vereinzelt auch in Nordamerika anzutreffen. Gut gemacht Bärenklau, würd ich sagen. Ich würde aber Abstand davon nehmen ihn zu streicheln.

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One thought on “Lass dich nicht vom Bären beißen
  1. Naja, laut kosmo.at wachsen die Pflanzen ja eh nur „auf einer Höhe von drei Metern“. Da wir in Österreich kaum Orte auf drei Meter Seehöhe haben, ist die Gefahr anscheinend doch nicht so hoch ;)

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