Im Laufe der letzten Woche ist in meiner Sozialen-Netzwerk-Blase wieder mal ein Video viral gegangen. Darin zu sehen: Zwei Dänen, die in einem Wohnwagen versuchen eine Dose Surströmming, eine nordschwedische Fischspezialität, zu öffnen. Soweit so unspannend möchte man meinen, doch Surströmming lässt sich nicht umsonst mit „saurer Hering“ übersetzten. Genauer verbirgt sich hinter dieser Köstlichkeit nämlich ein Hering, der im Frühjahr gefangen und dann in einem Salzlakefass vergoren wird. Dabei entstehen allerlei, wohl nicht so wohlriechende Gärgase, die laut Beschreibung am ehesten an einen verwesenden Tierkadaver erinnern. Und so schaffen es die Wohnwagengourmets aus dem angesprochen Video nicht, ihren Mageninhalt bei sich zu behalten und kotzen in so imposanter Weise, dass selbst der Lampenschirm des Trailers daran glauben muss. Am Ende des Videos, das zum Schutz aller mit nicht so robusten Mägen Ausgestatteten, hier nicht eingebettet wird, aber unter diesem Link zu erreichen ist, ist man ganz froh, dass noch niemand ein massentaugliches olfaktorisches Multimediagerät entwickelt hat.
Zum Surströmming bleibt noch zu sagen, dass der so konservierte Fisch früher als Alltagsnahrung der nordschwedischen Bauern galt und heutzutage in Dosen jedes Jahr am dritten Donnerstag des August in die schwedischen Lebensmittelmärkte kommt. Diese Dosen beulen sich durch die sich fortsetzende Gärung aus und so ist ihr Transport aus Angst vor einer Explosion bei einigen Fluglinien verboten.
Was man sonst noch über den stinkenden Fisch aus Schweden wissen will, fragt man am besten einen Schweden direkt. Und wie man zu einem Schweden kommt, liest man hier auf trift.org.