Freitag, April 26, 2024
Diary

Heil! Kunde in Namibia?

Das heutige Namibia war einst die größte Kolonie des deutschen Reichs, genannt „Deutsch-Südwestafrika“. Man sagt, dass bis heute ein nicht unbedeutender Teil der dort lebenden Deutschnamibier von der sozialdarwinistischen Geschichte der Kolonialzeit geprägt ist. Auch fanden Nationalsozialismus und Apartheidpolitik bei großen Teilen der weißen, deutschsprachigen Minderheit Anklang.

In der heutigen Regierungspolitik spielen diese Strömungen zum Glück keine besondere Rolle mehr, obwohl die wirtschaftlichen Machtverhältnisse Namibias doch sehr schief, zugunsten der deutschsprachigen Minderheit, liegen. In vielen Restaurants dinieren fast ausschließlich Weiße, die sich von dunkelhäutigen Angestellten bewirten lassen, und einige der älteren Herren bedienen sich einer Sprache, die sehr an Wehrmachts-Deutsch erinnert.

Als Tourist und Außenstehender hüte ich mich davor, die politische Gesinnungslage der deutschsprachigen Minderheit in Namibia einschätzen zu wollen, und offensichtlicher Rassismus ist mir während meines kurzen Aufenthalts dort auch nicht untergekommen. Skurril fand ich jedoch die Leuchtreklame eines Bekleidungsgeschäfts in Swakopmund, wo der Weihnachtsmann die rechte Hand zum Gruße hebt.

Leuchtreklame in Swakopmund: Santa hebt die rechte Hand zu Gruße
Leuchtreklame in Swakopmund: Santa hebt die rechte Hand zu Gruße

Weiterführende Links

  • Namibia bei de.wikipedia
  • Buchrezension zu Martin Eberhardt: „Zwischen Nationalismus und Apartheid. …“ bei transparentonline.de