Laut Wikipedia ist ein Geysir eine heiße Quelle, die ihr Wasser in regelmäßigen oder unregelmäßigen Abständen als Fontäne ausstößt. Als spezielle Kategorie von Geysiren gelten die so genannten „falschen Geysire“. Das „falsch“ versteht sich dabei nicht als Wertung, sondern verweist eher auf eine Abweichung von der Definition. So gelten beispielsweise Kaltwassergeysire oder kontinuierlich ausbrechende Geysire als falsche Geysire.
Bei einem Spaziergang in Cádiz entdeckte ich wirklich einen falschen Geysir. Die Gezeiten lassen den Meerespegel hier um bis zu vier Meter variieren, wodurch bei Ebbe eine flache, felsige Küstenlandschaft freigelegt wird. Als ich diese vor kurzem bewanderte wurde ich freudig überrascht: An der Stelle, an der ich mich befand, werden beim richtigen Wasserpegel die Meereswellen durch eine Art Tal kanalisiert, an deren Ende das Wasser durch eine Unterspülung vertikal in die Höhe schießt – wie bei einer Eruption eines kleinen Geysir.
Natürlich würde man dieses Phänomen nicht als echten Geysir bezeichnen. Laut Definition ist es jedoch auch kein falscher Geysir. Nun bin ich bezüglich der Definition etwas ratlos. Wie wär’s mit „wirklich falscher Geysir“?