Sonntag, September 29, 2024
Diary

Aufruf zur Besinnlichkeit

Ich weiß, es ist ein alter Hut sich über die Kommerzialisierung der Weihnachtszeit zu beschweren. Aber nun hier trotzdem: Was mich ärgert und wie ich mir das wünsche…

Die Vorweihnachtszeit ist überlagert von schrecklich-blinkenden Symbolen: LED-Kerzen, Geschenkspackerl, Weihnachtsmänner, nervige Jingles, Sonderangebote, etc. Dazu die gierigen Gastronomen, die genau wissen, dass das Weihnachtsgeld die Geldbörserl locker sitzen läßt, und viele Menschen Nähe und Geborgenheit suchen.

Bei all diesem Tamtam drängen sich mir unliebsame (Pflicht-)Gefühle auf: Ich muss Geschenke kaufen! Ich muss dabei herzlich und kreativ sein! Ich muss mit diesen und jenen Geschäftspartnern, Arbeitkollegen, Freunden von allen Seiten „feiern“!

Weihnachtlicher Sonnenuntergang in der Grazer Murgasse, zwischen himmlischem Farbenspiel und Leuchtreklame
Weihnachtlicher Sonnenuntergang in der Grazer Murgasse, zwischen himmlischem Farbenspiel und Leuchtreklame

Und dann sehe ich heute diese kontrastreiche Abendstimmung und es wird mir klar… Ich schließe die Augen und erinnere mich daran, wie ich die Weihnachtszeit als Kind erleben durfte: Der kurze Tag treibt alle früh nach Hause. Der Holzofen gibt schöne Wärme ab, und die Familie hält sich die meiste Zeit im Wohlig-warmen auf. Es wird gelesen, gebastelt, gespielt. Es gibt Süßes zum Abendessen, warmen Pudding oder Kuchen. Irgendwo brennen Kerzen. Jeder im Raum ist ruhig, fühlt sich geborgen…

Natürlich – jedermensch hat die Kindheit anders erlebt, und es gibt kulturelle Unterschiede (wie in Namibia oder im Baskenland) – und es ist so, dass ich meinen Eltern dankbar bin, die als Erwachsene diese Atmosphäre geschaffen haben..

Aber heute bin ich erwachsen und versuche die Welt so zu gestalten, wie ich sie mir wünsche: Besinnlich, mit Ruhe im Herzen, näher zusammenrücken mit Menschen, denen man vertrauen darf… Dies ist ein Aufruf zu Besinnlichkeit – zum Vertrauen darauf, dass alles in Ordnung ist – dass wir gemeinsam Gemütlichkeit suchen und uns gegenseitig als innere Kinder glücklich machen wollen!

Habt einen feinen Advent ihr lieben Trifter! Ich versuch’s mal so.