Stranderotik
Nicht Sex ist es, den wir brauchen.
Erotik macht unsre Hirne geil,
auch, wenn wir viele Biere saufen,
nichts spendet so viel Seelenheil.
Meines Fraues Hand am Rücken,
ihr warmer Mund an meinem Hals,
das reicht vollends mich zu entzücken,
dann gier ich nach ihrer Miene Salz.
Und doch soll man nicht drüber reden,
so mancher denkt es sei frivol.
Was tut jenen Geist beschämen,
ist er nicht selber liebestoll.
Würd er die Frau vom Bettrand stoßen,
ist er auf Tugend nur erpicht?
Vielleicht hat er nur voll die Hosen,
hat er nur Angst, mehr ist es nicht?
Denn Sex gehört auch so zur Liebe,
wie Wasser an den schönen Strand.
Beim einen nur die Wüste bliebe,
beim andern nur der Kopfverstand.
Zwar sind auch diese beiden klug,
und wohl von der Natur bedacht.
Doch ich leb auch an Stränden gut,
drum liebe Leute: „Gute Nacht!“
am 17.10 2005