Kürzlich habe ich schon über ein Foto geschrieben, das Bände erzählt. Wie so oft führte eines zum anderen, und ich bin auf ein ähnliches Foto gestoßen. Diesmal von Joel Sternfeld:
Auf den ersten Blick wirkt das Bild sehr skurril. Im Hintergrund sieht man ein brennendes Gebäude, während im Vordergrund ein Feuerwehrmann Kürbisse zu kaufen scheint. Das Foto mit der knappen Unterschrift „Joel Sternfeld; McLean, Virginia; December 1978“ hat bereits alle möglichen Kontroversen ausgelöst. Genauere Informationen zu dem Bild hat Sternfeld aber erst 2004 in einem Interview mit The Guardian preisgegeben.
Sternfeld hat die Situation wirklich so fotografiert wie er sie vorgefunden hat. Jedoch war der Brand im Zuge einer Feuerwehrübung absichtlich gelegt, und der Feuerwehrmann im Vordergrund nutzte seine Pause um Kürbisse zu kaufen. Damit erinnert uns Sternfeld daran, dass Fotografien immer nur einen kleinen Ausschnitt der Wirklichkeit zeigen und selbst dann lügen können, wenn weder Motiv noch Fotografie manipuliert wurden:
Photography has always been capable of manipulation. Even more subtle and more invidious is the fact that any time you put a frame to the world, it’s an interpretation. I could get my camera and point it at two people and not point it at the homeless third person to the right of the frame, or not include the murder that’s going on to the left of the frame. You take 35 degrees out of 360 degrees and call it a photo. There’s an infinite number of ways you can do this: photographs have always been authored.
Geniales Foto! Bei deinen Fotogeschichten ist eine gewisse Vorliebe für brennende Häuser erkennbar. :-)