Ein Malapropismus beschreibt die unpassende Verwendung eines Worts oder Fremdworts, das im gleichen Kontext so ähnlich klingt wie sein passendes Gegenstück. Zum Teil taucht er als geschickter und witziger Kunstgriff auf, öfter jedoch als unbeabsichtigt falsche Wiedergabe einer Redewendung.
In der deutschen Wikipedia finden sich einige Beispiele, wie:
- „Er hat sich geschickt aus der Atmosphäre gezogen.“
- „Meine Güte, ist das eine Syphilisarbeit.“
- „Wir sollten da ein Exemplar stationieren.“
- „Diese Ausgaben reißen ein riesiges Loch ins Bidet.“
Auch im Fußball sind Malapropismen sehr beliebt. In Deutschland schwärmte Lothar Mathäus über seine Mannschaft als „gut intrigierte Truppe“, und Andi Brehme hielt die Brasilianer für „technisch serviert“. In Österreich wollte Hans Krankl gewinnen, denn „alles andere ist primär“, oder im Zweifelsfall „irreregulär“.
Immer wieder amüsant sind Malapropismen auch beim Mitsingen von Liedertexten. In aller Euphorie singt man halt anscheinend das, was man verstehen will. Dann beginnt Bryan Adams‘ „Summer of ’69“ mit den Worten „I got my first real sex-dream“ (anstatt „I got my first real six-string“), und aus dem spanischen Sätzchen „Soy un perdedor“ in Becks „Loser“ wird „Slooow from head-to-toe“ oder „Sooo don’t get the door“.
Malapropismen bereichern das soziale Leben und unsere Sprache. Man darf sich nur nicht produzieren lassen, wenn zum Bleistift jemand hin und wider seinen Geltungstrank nicht im Zaun halten kann.
Weiterführende Links
- Malapropismen in Bastian Sicks Zwiebelfisch
- Malapropismus auf de.wikipedia
- „Hochsterilisierte Versprecher“ von Martin Halter
- Kissthisguy.com – archive of misheard lyrics
Bring me a higher love -> Bring me a tighter glove
Auch schön von Berti Vogts: „Dank an die Mediziner. Sie haben Unmenschliches geleistet.“
Smoke on the water / A fire in the sky —> Slow motion Walter / The fire engines guy