Dienstag, Dezember 10, 2024
Diary

„Russian space sex geckos struggle for survival“

Start der Foton M4 Mission an einer Syuz Trägerrakete in Kasachstan © Roscosmos
Start der Foton M4 Mission an einer Soyuz Trägerrakete in Kasachstan © Roscosmos

Nachrichtenagenturen verstehen es Meldungen zu pimpen! Die schöne Überschrift hab ich mir von der Daily Mail geliehen. Meine zweite Wahl wäre „Lizard sex satellite floating in space“ gewesen. So titelte die Washington Post, nachdem am 19. Juli der russische Raumflugkörper Foton-M4 gestartet wurde. Mit an Bord, unter anderem fünf Geckos. Es soll untersucht werden ob sich die Tiere in der Schwerelosigkeit fortpflanzen können.

Trift berichtete bereits über Laika, das erste Lebewesen das gezielt in eine Erdumlaufbahn befördert wurde. Die Liste der Tiere die wir einfach ins All hochgeschossen haben, ist dagegen lang: 1783 begannen die Gebrüder Montgolfier damit, ein Schaf, eine Ente und einen Hahn in ihrem Heißluftballon aufsteigen zu lassen. In den Jahrhunderten danach hoben Fliegen, Mäuse, Hamster, Meerschweinchen, Frösche, Goldfische, Quallen, Hunde und Rhesusaffen ab.

Zurück zum Sex

Die Vorstellung von Kopulation im All beflügelt offenbar die Phantasie vieler Menschen. Ob Jeans Werbungen, unzählige Bücher zum Thema oder etwa die hartnäckige urbane Legende, die Nasa habe die weibliche und männliche Besatzung der Spaceshuttle-Mission STS-75 an Bord der Raumstation MIR angewiesen, verschiedene Kopulationsstellungen auszuprobieren, das Thema ist ergiebig.

Die "space sex lizards" der Foton M4 Mission © Roscosmos
Die „space sex geckos“ der Foton M4 Mission © Roscosmos

Die Realität sieht weniger prickelnd aus. Abgesehen von der geringeren Penisgröße aufgrund des niedrigen Blutdrucks im All, führt der geringste Stoß sofort zu einer ungebremsten Gegenreaktion. Es müssten also beide Partner festgeschnallt sein. Angeblich hat die US-Autorin Vanna Bonta für diese Zwecke einen speziellen Raumanzug mit strategisch platzierten Klett- und Zippverschlüssen entworfen. Geckos hingegen können sich mittels Milliarden feinster Härchen an ihren Extremitäten sogar an Glasscheiben festhalten. Ob sie in der Schwerelosigkeit auch die entsprechende Libido entwickeln, werden wir berichten.