Am 1. April 1957 strahlte die BBC einen Dokumentarfilm aus, in dem Szenen der Spaghetti-Ernte im Kanton Tessin in der Schweiz gezeigt werden. Der Radio- und Fernsehsprecher Richard Dimbleby erzählt dazu von den Sorgen der Bauern wegen eventuellem Spätfrost im März und der besonders guten Ernte wegen des milden Winters und des Verschwindens des Spaghettirüsselkäfers.
Rund acht Millionen Zuschauer sahen die Sendung. Hunderte von ihnen riefen anschließend bei der BBC an, um sich zu erkundigen, ob Spaghetti wirklich auf Bäumen wüchsen oder wie sie diese selbst anbauen könnten.
Der Film war als Aprilscherz gedacht; später hat sich der Begriff Mockumentary für fiktionale Dokumentarfilme durchgesetzt. Selbst die Programmdirektoren der BBC waren über die Reaktionen des Publikums überrascht. Immerhin waren Spaghetti in England zu der Zeit als exotische Delikatesse bekannt, die man nur in Form von Dosen-Nahrung mit Tomatensauce kaufen konnte.