Freitag, Dezember 27, 2024
Diary

40 Shades of Grey

The Roadie, the Musher and the Producer
The Roadie, the Musher and the Producer

Wir standen an der Bar eines heimeligen Pubs in Kyleakin, einem kleinen Ort im Süden der Isle of Skye und unterhielten uns mit drei älteren Männern aus Aberdeen. Die drei Schotten, ein Musikproduzent, ein Roadie, und ein Musher, waren auf dem Weg in den Norden der Isle und beschlossen für eine kleine Stärkung ihre Reise zu unterbrechen. In ihrem Fall hieß das ein paar Pints zu kippen. Und nachdem sich die Pints in Whiskys verwandelten, wurde kurzerhand beschlossen, die Weiterreise auf den nächsten Morgen zu verschieben.

Die Sieben Tage unter der schottischen Sonne hatten ihre Spuren hinterlassen und unsere Haut war fast so braun, wie das Ale in unseren Gläsern. Wetter scheint in Schottland immer ein beliebtes Gesprächsthema zu sein und so wurde uns bei jeder Gelegenheit versichert, dass wir ausgesprochenes Glück mit selbigen hätten. Die Gespräche dazu waren ausgedehnt und dann erkundigt sich einer unserer neuen Freunde, ob wir 40 Shades of Grey kennen würden. Zehn mehr und es wäre uns zumindest ein Begriff gewesen. Zu 50 Shades of Grey hätte er auch einiges zu sagen gehabt, wie sich später am Abend heraus stellte. Wie zum Bespiel der Titel, welcher auf die schottischen 40 Shades of Grey zurück ginge. Für die, Landschaftsmaler aus ganz Europa, bis ins späte 19. Jahrhundert, zur Winterzeit nach Schottland reisten, da zu dieser Jahreszeit die Natur mehr Graustufen hervor bringen soll, als ein Mensch sich vorstellen kann.

Zwei sonnige Tage später auf der Isle of Mull. Nun wird uns langsam klar, was die 40 Shades of Grey sein können. Endlich, nach fast zehn Tagen, zieht das schlechte Wetter vom Atlantik über die Inneren Hebriden und spielt mit den Farben dieser beeindruckenden Landschaft. Hüllt alles in ein kühles Blau, verschlingt alle Schatten. Und dann, eines kühlen Vormittags, gibt sich die Sonne besonders reserviert; alle Farben sind verschwunden und die Landschaft verharrt grau in grau, als ob hier niemals etwas Farbe gehabt hätte.

Isle of Mull
Isle of Mull