Auch wenn es sich schon in alle Welt herumgesprochen hat noch einmal zu Erinnerung: In jedem geraden Kalenderjahr findet das 3-Tages Zeltfest der Freiwilligen Feuerwehr und Rettungsabteilung Admont statt. Wem das Oktoberfest zu mainstream ist und wer sich beim Altauseer Bierzelt nicht von Hermann Maier den Mittelfinger zeigen lassen will, kommt nach Admont.
Die Admonter Bevölkerung lässt sich in Ethnien der Geistlichen und Weltlichen teilen. Man kann also sagen, dass hier Gott auf die Welt trifft. Wahrscheinlich ist diese Aussage nie wahrer als beim letzten offiziellen Programmpunkt des Zeltfestes: Heute, Sonntag um 10:30 Uhr stimmte die Musikkapelle Admont-Hall zum traditionellen Frühschoppen an. Was dort passiert, wissen wir alle. Doch woher kommt der Ausdruck Frühschoppen eigentlich?
Das „Früh“ in „Frühschoppen“ ist selbsterklärend. Es indiziiert den frühen Genuss eines Schoppens. Schoppen, kommt aus dem Niederdeutschen, wurde ins Französische entlehnt und von dort ins Oberdeutsche rückentlehnt. Eigentlich eine Abwandlung von schöpfen, bezeichnet Schoppen ursprünglich ein Gefäß für Flüssigkeiten, später ein Hohl- bzw. Raummaß für Getränke.
Traditionell ist ein Schoppen die Hälfte einer Pinte oder ein Viertel einer Maß. Über den Lauf der Jahrhunderte entwickelte sich der Schoppen immer weiter: Durch alle metrischen und nichtmetrischen Maße, deckte der Schoppen zwischen 0,375 Liter, über 1/72 Kubik-Königsfuß bis zu 2,3 Litern alle trinkbaren Maße ab.
Heute bezeichnet ein Schoppen, abhängig von der Region einen viertel oder einen halben Liter. Je nachdem wo man seinen Schoppen bestellt, erhält man ein Glas Bier, Wein, Most oder ähnliches.
Während wir uns in Österreich hauptsächlich auf die Begriffe Früh- und Dämmerschoppen beschränken, erfährt die deutsche Trinkkultur eine Vielzahl von regional unterschiedlichen Schoppen-Maßen, -Gefäßen und -Inhalten. Henkelglas, Römer, Willybecher, Gerippter, Bocksbeutel und viele Weitere werden hier gereicht. Einen Weintrinker in Franken bezeichnet man als „Schoppenfetzer“, im süd-, mittel- und rheinhessischen Sprachraum als „Schoppenpetzer“ oder „Schoppenstecher“.
Beim „Kinderschoppen“ wurde die Maßeinheit auf das Gefäß, das die entsprechende Einheit enthält, übertragen. Auch das erste Trinkgefäß für Kinder mit durchbohrtem Gummischnuller wurde als Schoppen bezeichnet. Über den Inhalt dieser Gefäße ist mir allerdings nichts bekannt.
Traumhaft! Es war schon längste Zeit, dass einmal jemand explizit drauf hinweist, dass sich in Admont Gott und die Welt treffen. Prost, übrigens…