Donnerstag, November 21, 2024
Diary

Im Zenit des Steinbocks

das Sonnenjahr (via wikimedia.org)

Heute erleben wir auf der nördlichen Hemisphäre die längste Nacht und demnach auch den kürzesten Tag des Jahres. Für alle Menschen südlich des Äquators gilt das genau Entgegengesetzte. Dort darf man sich über den längsten Tag und die kürzeste Nacht freuen.

Der Grund dafür ist, dass die Sonne auf ihrer jährlichen Bahn, heute um 11:44 ihre maximale Entfernung zu Allem nördlich des Äquators erreicht hat. In diesem Moment stand sie direkt senkrecht über dem Wendekreis des Steinbocks, der sich auf 23,4° südlicher Breite befindet.
Mit diesem Ereignis, das auch Winter-Solstizium oder Wintersonnenwende genannt wird, beginnt der astronomische Winter, der bis zur Tagundnachtgleiche rund um den 20. März andauern wird.

Auch kulturhistorisch hat dieser Tag einiges zu bieten. Zuletzt von den Nationalsozialisten für ihrer „Volk, Blut und Boden“-Symbolik missbraucht, bietet die Wintersonnenwende auch heutzutage Esoterikern, Neuheiden und Rechtsextremen einen Anlass sich zu treffen, und rückt den Tag in ein schlechtes Licht. Dabei gäbe es auch schöne Feste, die man mit dem kürzesten Tag im Jahr assoziieren könnte, wie zum Beispiel die iranische Yalda-Nacht. Hier treffen sich Freunde und Verwandte in den Häusern der Ältesten um die Nacht über gemeinsam zu feiern und zu lesen.
Außerdem geht man davon aus, dass eine Verbindung zwischen dem Winter-Solstizium und dem Weihnachtstermin besteht, und auch das nordische Julfest wird in seiner Nähe vermutet. Zu guter Letzt galt die Wintersonnenwende auch als Geburtstag des römischen Sonnengottes „sol invictus“ der ab 274 n. Ch. als „Herr des Römischen Reiches“ galt und war somit einer der höchsten Feiertage im antiken Rom.

Für mich persönlich ist es ein Freudentag, da die Tage ab jetzt wieder länger werden und so mehr Tageslicht für mich überbleibt. Und so wünsch ich allen die es wollen, eine, sich von allen rechten oder esoterischen Bemächtigungsversuchen abgrenzende, frohe Wintersonnenwende. Auf das unsere Tage wieder länger werden.