Donnerstag, März 28, 2024
Diary

Ping … Pong

Tischtennis, früher auch Ping Pong genannt, ist ein sehr unterhaltsames und rasantes Spiel. Auch ich spiele hin und wieder und war vor kurzem ganz überrascht festzustellen, dass sich die Regeln des Spiels geändert hatten. Als Kind hatte man noch bis 21 Punkte pro Satz gespielt, seit 2001 sind es nur noch 11 Punkte. Beim Nachlesen stieß ich noch auf andere Spielvorschriften, die neu (für mich) waren.

Endlostischtennis (Quelle: http://www.weissblau-allianz-berlin.de)
Endlostischtennis (Quelle: http://www.weissblau-allianz-berlin.de)

Eine dieser Regeln ist die so genannte Wechselmethode: Diese tritt in Kraft, wenn ein Satz nach 10 Minuten nicht beendet wurde, und kein Ende in Sicht ist. Der Ball darf dann maximal 13-mal hin- und hergespielt werden, wobei der Aufschläger den Punkt verliert, wenn der Gegner den Ball immer erfolgreich retourniert.

Die Wechselmethode dient dazu, die Spielzeit in vernünftigem Rahmen zu halten und kann als Konsequenz zweier Spiele der Tischtennisweltmeisterschaft im Jahre 1936 gesehen werden. Bei diesem Turnier musste das Spiel zwischen Vasile Goldberger-Marin und Michael Haguenauer nach siebeneinhalb Stunden abgebrochen und per Münzwurf entschieden werden, da beide restlos erschöpft waren, und das Spiel noch immer nicht zu Ende war.

Würstel mit Senf (Wikimedia Commons)
Würstel mit Senf (Wikimedia Commons)

Bei einem anderen Spiel dieser Weltmeisterschaft, das der Pole Aloizy Ehrlich und der Rumäne Farkas Paneth bestritten, dauerte der Ballwechsel zum ersten Punkt ganze zwei Stunden und 12 Minuten. Schätzungen zufolge wurde der Ball zwischen 9000 und 12.000 Mal übers Netz gespielt, bevor Paneth den Ball verspielte.

Während Ehrlich behauptete, der Ball sei ihm vom Finger gesprungen, was zum Fehler seines Gegenübers geführt hatte, war Paneth davon überzeugt, dass eine Bananenschale von einem Nebentisch gefallen war, und er deswegen den Ballwechsel verlor. So kurios das auch erscheinen mag, besitzt die Bananenschalentheorie durchaus Plausibilität, denn einigen Angaben zufolge aß auch Ehrlich während dieses Ballwechsels ein paar Würstchen mit Brot und Senf ohne das Spiel zu unterbrechen. Dass er nebenbei eine Partie Schach gespielt haben soll, und während des Ballwechsels zehn Schiedsrichter ausgewechselt wurden, sind weitere Nebensächlichkeiten dieses einzigartigen Turnierspiels, welches der Würstchenesser schließlich gewann.

Wer das Schachspiel gewann ist nicht überliefert.

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