Sonntag, Dezember 22, 2024
Diary

Such Is Life #3 | Inspiration I

Schon seit seiner Kindheit war es Larry Walters Traum zu fliegen. Auf Grund seiner Sehschwäche wurde er jedoch von der United States Air Force abgelehnt. Also musste er auf eine Idee zurück greifen die ihm bereits im Alter von 13 Jahren kam: Heliumballone an einem Gartenstuhl zu befestigen, damit zehn Meter in hoch abheben und nach ein paar Stunden wieder zu landen, nachdem er einige Wetterballone mit dem Luftgewehr zerschießen würde.

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Cluster Ballooning (Wikimedia Commons, CC-BY-SA-2.0., „omnibus“ on www.flickr.com. – https://www.flickr.com/photos/omnibus/31588081/)

Walters musste allerdings noch einige Jahre als Fernfahrer arbeiten bis er schließlich 1983, im Alter von 34 Jahren seinen Plan in die Tat umsetzte. Zusammen mit seiner Freundin besorgte er sich 45 Wetterballone und ausreichend Heliumgas. Im Garten des Hauses seiner Freundin in San Pedro (Kalifornien) begannen sie dann mit dem Zusammenbau. Die Ballone wurden mit Helium aus den Flaschen gefüllt und an der Verandabank befestigt. Das Luftgefährt wurde auf den Namen „Inspiration I“ getauft. Neben einem Luftgewehr nahm Walters auch einen Fallschirm, CB-Funk, Sandwiches, Getränke und eine Kamera mit. Er schnallte sich auf dem Stuhl fest, und seine Lebensgefährtin kappte die Leinen.

Er hatte erwartet 100 Fuß (30 Meter) hoch aufzusteigen, befand sich aber nach kurzer Zeit auf 16.000 Fuß (etwa 4.900 Meter). Auf Grund der turbulenten Fahrt traute er sich nicht einzelne Ballone zu zerschießen und driftete dann schließlich in den Anflugkorridor des Long Beach Airport. Nach 45 Minuten zerschoss er schließlich doch einige Ballone, bevor er sein Luftgewehr verlor und langsam zu Boden sank.

Nach einer zweistündigen Fahrt und circa 20 Kilometer Flugstrecke hatten sich seine herabhängenden Leinen in Stromkabeln verfangen und einen 20-minütigen Stromausfall verursacht der es Walters ermöglichte, sich ohne Gefahr eines Stromschlages auf den Boden herunterzuhangeln. Er wurde umgehend festgenommen.

Die von der US-Luftfahrtbehörde FAA belegte Strafe von 4000 US-Dollar wurde nach Berufung Walters auf 1500 US-Dollar reduziert, da die FAA einsah ein Verandastuhl brauche keine Flugzulassung.

Larry Walters wurde später eine „lobende Erwähnung“ im Darwin-Award zuteil, und er tingelte durch mehrere Shows im Fernsehen und anderen Medien. Er gab seinen Job als LKW-Fahrer auf, versuchte sich einige Zeit als Motivationstrainer, konnte aber von den Auftritten nicht leben. Schließlich arbeitete er bei der US-Forstaufsicht. Am 6. Oktober 1993 beging er im Los Angeles National Forest Suizid.

Unmittelbar nach seiner Landung teilte Walters der Presse mit: „It was something I had to do. I had this dream for twenty years, and if I hadn’t done it, I think I would have ended up in the funny farm.“

 

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