Wird aus einem Filmprojekt ein Griff ins Klo, ist es für den Regisseur verlockend seinen eigenen Namen zu wahren. Die Directors Guild of America (DGA) – die gewerkschaftliche Vereinigung der US-amerikanischen Regisseure – hat für solche Zwecke sogar Namensempfehlungen veröffentlicht. Von 1968 bis 2000 wurde Alan Smithee als Sündenbock empfohlen, seit 2000 ist Thomas Lee der neue Prügelknabe. Wobei Alan Smithee weiterhin Verwendung findet.
Seinen Ursprung hat die Geschichte bei den Arbeiten am Western-Film Death of a Gunfighter. Der Regisseur Robert Totten und sein Hauptdarsteller Richard Widmark gerieten in einen Streit, woraufhin Don Siegel als neuer Regisseur eingesetzt wurde. Da im Film aber noch deutlich die Handschrift von Totten erkennbar war, lehnte es Siegel ab als Regisseur genannt zu werden. Totten verweigerte ebenfalls und so wurde Alan Smithee als möglichst einzigartiger Name gewählt.
Obwohl die Verwendung eines Pseudonyms von der DGA streng reglementiert ist, verbergen sich durchaus bekannte Regisseure hinter Alan Smithee. Darunter zum Beispiel David Lynch, Dennis Hopper, Kiefer Sutherland (eigentlich: Kiefer William Frederick Dempsey George Rufus Sutherland), Michael Mann und einige andere.
Dieser Tage, wie zu Ostern und Weihnachten üblich, werden vermutlich so einige zauberhafte Alan Smithee Streifen über die heimischen TV-Schirme flimmern…