Dienstag, April 23, 2024
Diary

Ein typischer [Vorname]

Ein typischer Hans?
Ein typischer Hans?

Wir alle haben einen Vornamen und tragen ihn wie eine Etikette mit uns herum – manchmal voller Stolz, manchmal mit Scham, doch meistens denken wir gar nicht daran. Wir fühlen uns als Individuen und kommen in der Regel gar nicht auf die Idee, dass mit unserem Namen noch etwas mitschwingt. Dabei verbinden wir selbst mit jedem Namen gewisse Persönlichkeitsmerkmale oder gar ein charakteristisches Aussehen.

Um herauszufinden, welche Eigenschaften den vielen Vornamen zugeschrieben werden, begann der  Philologe und Namensforscher Thomas Liebecke im Jahr 2007 eine Langzeitstudie. Über seine Webseite kann man seither seine Stimme zu den Empfindungen abgeben, die sich bei einem gewissen Namen einstellen.

Eine erste Auswertung über den Zeitraum von 2007-2014 brachte schon Ergebnisse, z.B.:

  • Namen, deren Wurzel griechisch oder lateinisch anmuten, werden mit Intelligenz konnotiert
  • Bedingt durch die Moden den Namensgebung werden viele Namen als „alt“ oder „jung“ aufgefasst.
  • Die Länge oder der Klang des Namens sind bei einigen Namen mit „Attraktivität“, „Sportlichkeit“ oder „Frechheit“ verknüpft.

Für bare Münze kann man diese Studie freilich nicht nehmen. Wie viele Internetumfragen erfüllt sie nicht ganz die Kriterien einer strengen wissenschaftlichen Untersuchtung.

Interessant ist die Umfrage allemal. Es ist lustig zu sehen, was im (vermeintlichen) gesellschaftlichen Querschnitt mit dem eigenen Namen in Verbindung gebracht wird, wie sich das im Kontrast zu den eigenen Vorstellungen verhält, oder welches „sich selbst erfüllende Schicksal“ vielleicht dem kleinen „Kevin“, „Augustus“ oder „Finn“ und der kleinen „Chiara“, „Antonia“ oder „Jennifer“ bevorsteht: Hier das vorgestellte Vornamen-Lexikon zum Nachschlagen und Stöbern, hier die Ergebnisauswertung zu 2007-2013.

Quellen / Weiterführende Links