Sonntag, Dezember 22, 2024
Diary

Romantischer Schauplatz: „Schlachtfeld“

König Amanullah's Siegesbogen fotografiert von Simon Norfolk (via bldgblog.com)
König Amanullah’s Siegesbogen fotografiert von Simon Norfolk (via bldgblog.com)

Seine Bilder sollen laut eigener Aussage an Gemälde der barocken Landschaftsmaler Claude Lorrain oder Nicola Poussin erinnern und doch sieht man auf seinen Fotos zerschossene Gebäude, allerhand Kriegsgerät oder gigantische Rechenzentren.Der Fotograf Simon Norfolk beschäftigt sich in seiner Arbeit mit den Krieg. So erklärt er auf seiner Homepage, dass er mit Hilfe seiner Fotografien, zu verstehen versucht wie Krieg und die Notwendigkeit zu kämpfen unsere Welt formt und das die Räume die wir besetzen, die Technologien die wir benutzen und die Art wie wir uns selbst wahrnehmen durch militärische Konflikte entstanden ist und dass die Landschaften und die Oberflächen die durch den Krieg geformt wurden, etwas davon erzählen können.

Dabei bezeichnet sich der 53jährige Nigerianer selbst lieber als Landschaftsfotograph. „Ich könnte mich auch als Revoluzzer-Provokateur nennen, aber das wäre nicht sehr hilfreich, wenn ich das nächste Mal um eine Zugangsbewilligung für ein Militärcamp ansuche. […] Diese Bezeichnung ist wie eine Tarnung, weil ich damit für jemanden gehalten werde, der Ansichtskarten fotografiert.“ ließ Norfolk in einem Interview wissen.

Neben hochpreisigen Drucken für Sammler und Museen und der Herausgabe von Bildbänden stellt er alle Arbeiten auf seiner Homepage, der Öffentlichkeit frei zugänglich, zur Verfügung. Denn Kriegsfotographie sei wichtig, so der Künstler, da ohne diese Dokumentation Krieg zur Privatsache einiger Generäle und Politiker werde und in der öffentlichen, demokratischen Debatte untergehe.

Der studierte Psychologe und Soziologe hat aber mit der heutigen Kriegsfotographie seine Probleme. Er erklärt, diese habe ihre Ursprünge in den 30er und 40er Jahren des 20. Jahrhunderts und zeige Bilder voller Action und Gewalt, dabei stünden sich heute meist keine Soldaten mehr gegenüber. Die Kriege der Gegenwart würden mit Drohnen, Computervieren und psychologischer Kriegsführung entschieden und das lasse sich nicht so einfach einfangen, wie Soldaten im Gewehrsalvennebel.
Und so schließt Norfolk mit der motivierenden Aussagen: „Es ist nicht unmöglich, die richtigen Bilder zum Thema Krieg zu finden, es ist nur so richtig schwierig, aber verdammt, das ist nun mal unsere Arbeit.“

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