Ein Radiometer, auch Lichtmühle genannt, ist ein in Unterdruck gelagertes „Mühlrad“, das sich durch bloßen Lichteinfall dreht. Eine Lichtmühle besteht meist aus vier quadratischen Blättern, die kreuzförmig angeordnet, in einem Glaskolben untergebracht sind. Eine Seite der Blätter ist zumeist glimmernd (reflektiert), während sich die andere Seite rußgeschwärzt präsentiert.
Die Lichtmühle funktioniert nur gut, wenn die beiden Seiten der Blättchen einigermaßen voneinander isoliert sind, und die schwarze Seite Energie absorbieren kann. Eine passable Lichtmühle dreht sich bei normalem Tageslicht, und sogar Kerzen, Taschenlampen oder die Hände emittieren genügend Strahlungsenergie, um die Blättchen anzudrehen.
Was genau die Lichtmühle antreibt, war lange Zeit strittig. Crookes, der Erfinder des Radiometers, glaubte, dass der Strahlungsdruck des Lichts die Mühle ins Drehen brächte. Dies wurde jedoch widerlegt. Danach folgten noch einige unpassende Erklärungsversuche, bis sich schlußendlich die aktuelle Erklärung durchsetzte, die besagt, dass sich die Drehung der Lichtmühle durch das Impulsgesetz erklären ließe: Von der durch die Bestrahlung wärmere, schwarze Seite „prallen“ die Gasmoleküle im Inneren des Glaskolbens schneller ab, und bringen durch den Rückstosseffekt die Lichtmühle ins Drehen.
Wie das genau funktioniert, und ob das letztendlich stimmt, kann ich nicht beurteilen. Faszinierend find ich solche Physikspielereien aber allemal. So eine Lichtmühle würd‘ ich mir schon ins Wohnzimmer stellen.
Quellen
- Lichtmühle auf de.wikipedia
- Crookes radiometer auf en.wikipedia
- Bächle/Körner: und sie dreht sich doch … die Lichtmühle auf uni-konstanz.de (pdf)