Sonntag, Dezember 22, 2024
Diary

Kiiking

Kiiking (Wikimedia Commons)
Kiiking (Wikimedia Commons, Eesti Kiikingi Liit, Kiiking 07, CC BY-SA 3.0)

Wer schon einmal im Baltikum war, weiß wie flach es dort ist. Bevor es mich das erste Mal in die Gegend verschlug, hatte ich mir die Landschaft sehr viel schroffer vorgestellt. Dabei sieht die Gegend aus als hätte sie jemand mit dem Teigrechen glatt gestrichen. Auch wenn die Esten mit dem Suur Munamägi mit 318 m Seehöhe stolze Besitzer der höchsten Erhebung im Baltikum sind, wollen sie sich noch höher hinaus schaukeln.

Das Schaukeln hat in der Estland eine hunderte Jahre währende Tradition. Ursprünglich schaukelten immer vier bis zehn Personen gleichzeitig auf etwa 2,5 Meter hohen Schaukeln. Immer wieder versuchten Menschen dabei Überschläge zu machen, wie man sich vorstellen kann mit zum Teil unschönen Folgen. Im Jahr 1996 wurde schließlich die erste Kiiking-Schaukel entwickelt und damit Kiiking (estnisch für schaukeln) als Sport etabliert. Auf dieser speziellen Schaukel wird man mit Händen und Füßen festgebunden, dadurch sind Überschlagversuche ohne Verletzungsrisiko möglich. Das übrige Prinzip ist relativ simpel. Wer schon einmal auf einer Schaukel gesessen oder gestanden ist, kennt die Vorgehensweise. Als Leistungsmaßstab gilt die Höhe der Schaukel, mit der noch mindestens ein Überschlag geschafft wurde.

Weltrekorde:

  • Damen: Kätlin Kink (Estland) – 5,94 m im Jahre 2006
  • Herren: Andrus Aasamäe (Estland) – 7,02 m im Jahre 2004

 

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