Um sechs Uhr morgens am Bahnhof in Ahmedabad (Indien) verdunkelte sich der Himmel. Überladen mit all den wunderlichen kulturellen Eindrucken, die unsere Reise bis zu diesem Zeitpunkt mitgebracht hatte, glaubten wir, dies müsse die Apokalypse sein – und die wäre dort wohl ganz normal.
Tatsächlich formten tausende und abertausende Vögel einen Schwarm über dem und um das Bahnhofsgelände. Das Schauspiel zeigte ein ständiges Hin und Her, ein Ineinander- und Auseinanderfliegen, ein Spiel oder eine Laune der Natur – für uns Zuseher war das Spektakel einfach nur atemberaubend.
Ich habe mittlerweile nachgelesen, welche Vögel solche gewaltigen Schwärme bilden können. Wahrscheinlich waren es Stare, denn diese sind für eine derartige Schwarmbildung bekannt. Ob die Stare dies, so wie die Wikipedia verrät, deswegen machen, um Raubvögel den Angriff auf einen einzelnen Vogel unmöglich zu machen, werden wir wohl niemals wissen.